Stadt Koblenz
Die Stadt Koblenz ist eng mit der Entstehung der deutschen Demokratie verbunden. Im Juli 1948 wurde auf der sogenannten „Rittersturzkonferenz“ – benannt nach einem Felsvorsprung am Rande der Stadt – die Schaffung eines Parlamentarischen Rates vorgeschlagen. Damit stellten die „Koblenzer Beschlüsse“ eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Grundgesetz dar.
Das Rittersturzdenkmal erinnert heute an dem Ort, an dem ehemals das Tagungshotel gestanden hat, an diese wichtige Konferenz und ist damit einer von vielen Orten der Demokratiegeschichte in Deutschland.
Zwei Jahre zuvor, 1946, wurde das Bundesland Rheinland-Pfalz in Koblenz gegründet. Die erste Sitzung der Beratenden Landesversammlung wurde am 22. November im Koblenzer Stadttheater gehalten, um eine Verfassung für das neue Land zu erarbeiten. Später traf man sich im Hotel Rittersturz. Am 18. Mai 1947 wurde die Verfassung in einer Volksabstimmung angenommen. Am selben Tag wählten die Bürgerinnen und Bürger auch den ersten Landtag von Rheinland-Pfalz, dessen Abgeordnete ab 1947 zunächst im Koblenzer Rathaus, danach im Görreshaus tagten. Erst vier Jahre später zog der Landtag in die Landeshauptstadt Mainz um.
Seit einigen Jahren setzt sich die Stadt Koblenz auf unterschiedlichen Ebenen für die Förderung der Demokratie ein. Gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren werden Projekte und Veranstaltungen vorangetrieben, die eine Auseinandersetzung mit der demokratischen Kultur und der Vergangenheit anregen.
2017 initiierte die Dezernentin für Bildung und Kultur, PD Dr. Margit Theis-Scholz, die Themenrunde „Erinnerungskultur“ in Koblenz mit dem Ziel, in der Erinnerungs- und Gedenkarbeit engagierte Initiativen und Einzelpersonen zu einer Arbeitsgemeinschaft zu vernetzen und gemeinsame Projekte anzustoßen.
2018 – anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Rittersturzkonferenz – wurden die „Koblenzer Wochen der Demokratie“ ins Leben gerufen, in deren Rahmen jährlich zahlreiche Veranstaltungen und Projekte vor Ort durchgeführt werden, die die Auseinandersetzung mit demokratischen Werten anregt. Anlass für die Veranstaltungsreihe waren allerdings auch die Veränderungen der demokratischen Kultur in Deutschland und Europa. Diese Ausgangspunkte haben die Stadt Koblenz dazu bewegt, die „Koblenzer Wochen der Demokratie“ zu veranstalten, um im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern aktiv zu einer Erneuerung der Demokratie im 21. Jahrhundert beizutragen. Der Programmtitel „Wozu Demokratie?“ soll ein gemeinsames Nachdenken über das Zusammenleben in Stadt und Region und die aktive Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenhalts anstoßen.
Seit Ende 2018 wird Koblenz als sogenannte „Partnerschaft für Demokratie“ durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. Dadurch ist die ganzjährige Förderung und Unterstützung von demokratiefördernden Projekten in Koblenz möglich, die u.a. auch den Schwerpunkt der Erinnerungskultur aufgreifen.
In den kommenden Jahren stehen gleich mehrere Erinnerungsjubiläen in Koblenz an: 2021 wird Rheinland-Pfalz 75 Jahre alt, wozu 2022 bereits Veranstaltungen und Ausstellungen in Koblenz geplant werden. 2023 jährt sich auch die Rittersturzkonferenz zum 75. Mal. Für die Umsetzung von Projekten in Bezug auf diese Jubiläen hat sich eine lokale Arbeitsgruppe konstituiert.
Links
Homepage: https://www.koblenz.de/
Facebook: https://www.facebook.com/koblenz.stadt/
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCFMb0FEloI9WiRlDVqRlyzA
Mehr zu den KWdD (Koblenzer Wochen der Demokratie): http://wozu-demokratie.de/
Mehr zur Rittersturzkonferenz: https://www.demokratie-geschichte.de/karte/2484