Europa: Demokratisierung als transnationales Projekt?

Jahrestagung 2025, Dreiländermuseum Lörrach

Jedes Jahr treffen sich Mitglieder der AG, um gemeinsam aktuelle Fragen der Demokratiegeschichte und ihrer Vermittlung zu besprechen.

Wir werden in Lörrach über die europäische Dimension von Demokratiegeschichte nachdenken. Wo liegen die Verbindungen, wo liegen die Differenzen? Wie lässt sich die Erinnerung an die europäische Demokratiegeschichte erfahrbar machen? Und wie wirkt sich die europäische Demokratiegeschichte auf den Prozess der europäischen Vereinigung aus?

Die Demokratie ist älter als die Entwicklung der Nationalstaaten als politische Einheiten. Insofern kann auch die Betrachtung der Demokratiegeschichte nicht bei einer rein nationalen Deutung verbleiben. Gerade in Europa haben sich die unterschiedlichen Demokratisierungsprozesse gegenseitig inspiriert und sind zum Teil personell und inhaltlich miteinander verflochten. Das wird besonders deutlich im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Schweiz, der Region rund um unseren diesjährigen Tagungsort Lörrach. Die Sichtbarmachung dieser trinationalen Demokratiegeschichte (und der Geschichte der Region insgesamt) hat das Dreiländermuseum zum Schwerpunkt seiner Dauerausstellung gemacht. Mit vielfältigen Sonderausstellungen werden die Themen vertieft, zudem ist das Dreiländermuseum der Kern von zwei trinationalen Netzwerken zur Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte und Gegenwart der Region.

Weiterhin wird zu diskutieren sein, wie sich die europäische Freiheitsgeschichte greifbar und digital erlebbar machen lässt? So widmet sich das Projekt MILEY – Milestones of European History der Demokratiegeschichte in Deutschland, Österreich und Tschechien aus transnationaler und vergleichender Perspektive.

25. und 26. September 2025, Dreiländermuseum Lörrach

Anmeldung erbeten bis 31. August 2025 unter kultur@loerrach.de.

Vergangene Jahrestagungen

Jahrestagung 2024, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig: Vielfalt!? Regionale Blicke auf Demokratiegeschichte

Vielfalt und Diversität sind Begriffe, die gegenwärtig oft genutzt werden, um die deutsche Gesellschaft oder ihren erwünschten Zustand zu beschreiben. Aber was bedeutet Vielfalt für unseren Blick auf Demokratiegeschichte, wenn wir Vielfalt als Ziel, Norm oder Idealtypus betrachten? Müssen wir dann anders über Demokratiegeschichte sprechen?

Darüber wollen wir ausgehend von ostdeutscher Demokratiegeschichte nachdenken. Kontrastieren wir ostdeutsche Demokratiegeschichte mit einem (west)deutschen Weg, den wir als einheitlich und hegemonial denken und zu dem Ideal stilisieren? Mit welchen Folgen? Und was subsummieren wir unter Ostdeutschland, wenn wir auch die Zeit vor 1945/49 betrachten? Wie berücksichtigen wir die vielfältigen, ausgesprochen starken regionalen und föderalen Prägungen des gesamten deutschsprachigen Kulturraums, die sich bis weit vor die Zeit der Französischen Revolution zurückverfolgen lassen? Können, sollen, müssen wir als AG Orte der Demokratiegeschichte, wenn wir von Demokratiegeschichte sprechen und für die Beschäftigung mit Demokratiegeschichte werben, Vielfalt nicht viel stärker in den Blick nehmen?

Gedruckte Broschüren der vergangenen Jahrestagungen können über die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte bezogen werden. Formlose Anfragen dazu an demokratiegeschichte@dnb.de.

Jahrestagung 2023, Historisches Museum Frankfurt am Main: Parlament und Protest in der Demokratiegeschichte

Knapp 50 TeilnehmerInnen diskutierten darüber, wie Parlamentarismus und außerparlamentarischer Protest in der Demokratiegeschichte verortet und vermittelt werden kann.

Die Referentinnen und Referenten haben freundlicherweise ihre Grußworte und Impulsvorträge zur Verfügung gestellt:

Jahrestagung 2022, Willy-Brandt-Haus Lübeck: Demokratiegeschichte in Bildung und Vermittlung

Mit dem Hambacher Manifest von 2017 hat sich die Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“ anspruchsvolle Ziele gesetzt: die beteiligten Institutionen und Initiativen wollen durch Erinnerungsarbeit eine bessere Orientierung in unserer Gesellschaft ermöglichen. Das Wissen um die schwierigen Wege zu Freiheit und Demokratie, so das Hambacher Manifest, sensibilisiere für Gefährdungen des demokratischen Grundkonsenses, das Erinnern an historische Konstellationen der Demokratiegeschichte fördere die aktive Mitgestaltung und Teilhabe am Prozess der politischen und gesellschaftlichen Willensbildung sowie den Respekt gegenüber demokratischen Einrichtungen.

Aber was bedeutet diese Zielsetzung konkret, auch und gerade in Zeiten, in denen die Demokratie als Staatsform unter Druck zu stehen scheint? Und wie ist sie in der historisch-politischen Bildung und Vermittlung umzusetzen? Darüber wollen wir auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“ diskutieren.

Jahrestagung 2021, Prinzregentenpalais Berlin: Entwicklungsperspektiven der Demokratiegeschichte

Das vom Bundestag am 09.06.2021 beschlossene Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung der Orte deutscher Demokratiegeschichte stellte den Rahmen für die Diskussion um die perspektivische Ausrichtung der AG. Konkrete Orte und Zeiträume wurden auf Für und Wider geprüft. Der Auftrag, die vom Bundestag vorgelegte Aufzählung zu erweitern, Leerstellen zu ermitteln und mögliche Erweiterungen zu eruieren, bildete den Leitstern der Debatte.

Ganz konkret wurde es dann in der inhaltlichen Arbeit. Im Fokus stand die „Vorzeit“ deutscher Demokratiegeschichte (vor 1789), demokratische Frauenbewegungen, Migrationsgeschichte und Protest- und soziale Bewegungen nach 1945.

Gekrönt wurden die zwei arbeitsreichen Tage von einem Empfang beim Bundespräsidenten.

Jahrestagung 2020, Erinnerungsstätte Rastatt: Ambivalenzen in der Demokratiegeschichte

Die Jahrestagung 2020 fand wegen der Corona-Pandemie erstmals als Hybridvariante statt. Die Impulsvorträge beschäftigten sich mit „Ambivalenzen“, die beispielhaft an Orten und Personen diskutieren wurden.