Entwicklungsperspektiven der Demokratiegeschichte
Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“
Berlin 7. und 8. Oktober 2021
Die Beschäftigung mit der deutschen Demokratiegeschichte in übergreifender Form steckt nach wie vor in den Anfängen. Weil Demokratie kein fester Zustand ist, sondern sich immer weiter entwickelt und wandelt, ist auch der Blick auf ihre Geschichte Veränderungen und Erweiterungen unterworfen. Die Arbeitsgemeinschaft Orte der Demokratiegeschichte stellt sich dieser Herausforderung. Im Zuge ihres Mitgliederwachstums auf inzwischen 79 Organisationen ist sie selbst ein Abbild dafür, wie dynamisch sich das Bild von Demokratiegeschichte aktuell erweitert.
Für die politische Diskussion bildet das von der Bundesregierung erarbeitete und vom Bundestag am 09.06.2021 beschlossene Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung der Orte deutscher Demokratiegeschichte eine wichtige Grundlage. In ihm erfolgt eine vorläufige Bestandsaufnahme sowohl im Hinblick auf Zeiträume als auch auf konkrete Orte der Demokratiegeschichte. Zugleich wird betont, dass es sich keineswegs um eine abschließende Aufzählung handelt. In der parlamentarischen und außerparlamentarischen Diskussion fand diese Feststellung breite Unterstützung, die Debatte endete mit der Aufforderung, an der vorgelegten Aufzählung weiter zu arbeiten, Leerstellen zu ermitteln und gezielt Erweiterungen in den Blick zu nehmen.
Die Jahrestagung 2021 der AG Orte der Demokratiegeschichte unternimmt den Versuch, exemplarisch einige dieser Erweiterungen in den Blick zu nehmen und somit auch die verschiedenen Aspekte unserer Demokratie zu diskutieren. Folgende Themen stehen dabei am Donnerstag im Fokus:
- Vorzeit der Demokratiegeschichte (vor 1789)
- Demokratische Frauenbewegungen
- Migrationsgeschichte und Demokratiegeschichte
- Protest und soziale Bewegungen nach 1945
Am Freitag schließt sich ein Austausch über die Weiterentwicklung der AG „Orte der Demokratiegeschichte“ und die Wahl des neuen SprecherInnenrats 2021-23 an. Am Nachmittag sind die TeilnehmerInnen zu einem Empfang bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geladen.