Erich-Zeigner-Haus e.V. Leipzig

Das Erich-Zeigner-Haus in Leipzig ist Zentrum und Begegnungsstätte für gelebte Zivilcourage und Demokratie. In den historischen Wohn- und Arbeitsräumen Erich Zeigners finden vielfältige Veranstaltungen der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung statt. Durch gedenkkulturelle Projekte und historisch-politische Bildungsarbeit möchte der Erich-Zeigner-Haus e.V. gelebte Zivilcourage, Weltoffenheit und Toleranz fördern und so zu einer offenen, demokratischen Gesellschaft beitragen.  

Das Haus vermittelt leipziger sowie sächsische Demokratiegeschichte. In den historischen Wohn- und Arbeitsräumen Erich Zeigners, dem ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten (1923) und Leipziger Oberbürgermeister (1945-49), finden mit diesem Anliegen vielfältige Veranstaltungen – von Lesungen, Vortragsreihen, Podiumsdiskussionen bis hin zu Ausstellungen und anderen Angeboten der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung – statt. 

Prof. Dr. Erich Richard Moritz Zeigner wurde am 17. Februar 1886 in Erfurt geboren und zog im Jahr 1894 nach Leipzig. Er absolvierte dort sein Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft, promovierte und war am Landgericht tätig. Zeigner zeigte sich als politisch aktiv, trat 1919 der SPD bei und war seit 1921 für diese in der Landesregierung Sachsens und im Landtag tätig. 1923 wurde er Sächsischer Ministerpräsident, jedoch wurde die Landesregierung im Oktober durch die Reichswehr im Rahmen der sogenannten „Reichsexekution“ gestürzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Zeigner aufgrund seiner antifaschistischen Positionierung mehrfach inhaftiert.

Gemeinsam mit seiner Sekretärin Johanna Landgraf und Pater Aurelius Arkenau rettete er verfolgte Jüdinnen und Juden. Nach Kriegsende wurde Erich Zeigner zunächst durch die Sowjetische Militäradministration als Oberbürgermeister der Stadt Leipzig eingesetzt und später durch eine freie Wahl legitimiert. Er behielt dieses Amt bis zu seinem Lebensende inne.  Er wirkte unterstützend beim Wiederaufbau der Stadt sowie der Entnazifizierung der Verwaltung. Am 5. April 1949 verstarb Erich Zeigner und wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt.

Die Aufrechterhaltung der Räumlichkeiten, der regelmäßige Betrieb sowie die originalen Memorabilien des heutigen Museums sind nach dem Tod der Familie Zeigners zunächst Johanna Landgraf und nunmehr dem Erich-Zeigner-Haus Verein zugefallen. Nach 1983 nutzte das Stadtbezirkskabinett für Kulturarbeit Südwest einen Teil der Räumlichkeiten, der andere Teil wurde Johanna Landgraf als Wohnung zur Verfügung gestellt. Seit 1999 ist die Wohnung der Sitz des Erich-Zeigner-Haus e.V., welcher den musealen Charakter der Wohnung erhält. Dies betrifft vor allem die ehemalige Bibliothek, das Arbeits- und das Musikzimmer Zeigners. Bis heute stellt das Haus eine Bildungs- und Begegnungsstätte für gelebte Zivilcourage und Demokratie dar, die mehrfach national wie international für ihre Demokratiebildungsarbeit ausgezeichnet wurde.  

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Homepage: www.erich-zeigner-haus-ev.de
Facebook: https://www.facebook.com/Erich-Zeigner-Haus-eV-404980233010718