Landtag Lippe als Ort der Demokratiegeschichte markiert
Im Beisein des Landtagspräsidenten von Nordrhein-Westfalen, André Kuper, enthüllte am Sonntag, 15. Januar, die Präsidentin des Landgerichts Detmold, Gisela Nagel, die Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ neben dem Eingang zum ehemaligen Sitzungssaal des Lippischen Landtags.
Mehr als 100 Besucher waren gekommen, um dem Festakt beizuwohnen. Sie erinnerten sowohl an den einzigen demokratisch gewählten Landtag, den es vor 1946 auf dem Gebiet des späteren Nordrhein-Westfalen gegeben hat, als auch an die Verletzlichkeit der Demokratie. Genau 90 Jahre vor dem Festakt hatten die Nationalsozialisten fast 40 Prozent der Stimmen erhalten und wurden stärkste Fraktion im lippischen Landtag. Dieser Erfolg auf Landesebene wurde nach den Wahlschlappen der NSDAP auf Reichsebene im Jahr 1932 zur Trendwende stilisiert und diente zwei Wochen später als Argument für die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler.
Den Festvortrag hielten Hans-Bodo Goldbeck, Vizepräsident des Landgerichts a.D., und Dr. Bärbel Sunderbrink, Leiterin des Stadtarchivs Detmold. Goldbeck konzentrierte sich auf Architektur und Baugeschichte, während Sunderbrink auf die politischen Besonderheiten des Parlaments einging.
Zum Festvortrag von Hans-Bodo Goldbeck
Zum Festvortrag von Dr. Bärbel Sunderbrink