Vortrag über Eduard von Simson
Die Bundesarchiv-Erinnerungsstätte Rastatt lädt am 16. November 2023 im Rahmen der Vortragsreihe „Es lebe die Freiheit! Menschen in der Revolution 1848/49“ in das Residenzschloss ein.
Der in Königsberg geborene Jurist und Hochschullehrer wurde 1848 für seine Heimatstadt in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Simson gehörte zum liberal-konservativen Flügel des Parlamentes. Als Vizepräsident und ab Dezember 1848 als Präsident der Nationalversammlung gestaltete er die Arbeit des Parlamentes entscheidend mit. Unter anderem gehörte er zu der sogenannten „Kaiserdelegation“, die im April 1849 dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. vergeblich die deutsche Kaiserkrone anbot.
Nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 setzte Simson seine juristische, akademische und parlamentarische Tätigkeit erfolgreich fort. Dabei verstand er es, immer wieder zwischen linksliberalen Gruppen und altbürgerlichen preußischen Eliten zu vermitteln. 1871 wählte der Reichstag des neu gegründeten Deutschen Reiches Simson zu seinem ersten Präsidenten. Für seine Leistungen wurde er 1879 zum Präsidenten des Reichsgerichtes ernannt und 1888 in den Adelsstand erhoben.
Über diesen bedeutenden Wegbereiter der Demokratiegeschichte hält der Historiker Tobias Hirschmüller einen Vortrag. Hirschmüller promovierte zu dem Thema „Erzherzog Johann als Reichsverweser der Provisorischen Zentralgewalt von 1848/1849“ und ist heute an mehreren wissenschaftlichen Projekten tätig.
Die Veranstaltung wird durch die „100 Köpfe der Demokratie“ der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus gefördert. Nach dem Vortrag lädt der Förderverein der Erinnerungsstätte zu einem Umtrunk ein.
Beginn des Vortrags: 18:30 Uhr, Vortragssaal (OG) der Erinnerungsstätte im Residenzschloss Rastatt (nicht barrierefrei). Eintritt ist frei!
Um Anmeldung wird gebeten: erinnerung@bundesarchiv.de oder telefonisch unter 07222/77139-0.